Die Geschichte der Arminia-Gothia zu Braunschweig vor dem Jahre 1950 wird durch vier andere Burschenschaften geprägt. Wir nennen diese Verbindungen heute „Mutterburschenschaften“, da die Arminia-Gothia  aus diesen vier Verbindungen hervorgegangen ist.

Unsere Farben und unser Zirkel sind von Arminia Dresden übernommen, da eine große Anzahl von Mitgliedern Arminia Dresdens in die neu gegründete Arminia-Gothia zu Braunschweig eingetreten sind.

Die geschichtliche Entwicklung der vier Mutterburschenschaften und ihre Wappen sind über die entsprechenden Verknüpfungen zu erreichen.

Arminia Dresden

wurde im Sommersemester 1901 von Studenten an der TH Dresden gegründet.

Als anfänglich „Freie Deutsche Studentenvereinigung“ (FDStV) sah man als Zwitter zwischen Korporierten und Nichtkorporierten aber keine großen Chancen auch in der Zukunft neue Mitglieder gewinnen zu können. Aus diesem Grunde

beschloss der Convent der FDStV am 15. Juni 1902 eine Umwandlung in eine Burschenschaft mit dem Namen „Arminia“ und den Beitritt in den „Allgemeinem Deutschen Burschenbund“ (ADB), welcher im Juli 1902 stattfand.

Der ADB stellte anfänglich einen Fuxmajor für die neu gegründete Burschenschaft: den späteren Reichskanzler und Minister des Äußeren Gustav Stresemann (* 10.05.1878, † 03.10.1929).

Der Altherrenbund (AHV) wurde im März 1908 gegründet.

In den Semestern 1922/23 war Arminia Dresden vor Vorsitzende des ADB.

Im Jahre 1933 dränge die NSDAP auf einen Zusammenschluss der Burschenschaften. Hieraus folgte, dass eine Reihe mitgliedsschwächerer Burschenschaften sich mit stärkeren Burschenschaften zusammenschließen mussten. Arminia Dresden nahm die Burschenschaften Rhenania Dresden und Gothia Danzig auf.

Am 18. Oktober 1935 erfolgte die Auflösung der Burschenschaft Arminia Dresden.

Gothia Danzig

wurde im Sommersemester 1904 von Studenten an der TH Danzig gegründet.

Gothia Danzig begann im Jahre 1904 mit vier Burschen und vier Füxen ihren aktiven Betrieb. Im darauf folgenden Wintersemester 1904/1905 ist sie dem ADB beigetreten.

Während des ersten Weltkrieges war die Burschenschaft vertagt und verlor die Hälfte der Aktivitas, die im Krieg gefallen war. Im Februar 1919 konnte der Betrieb mit sieben verbliebenen Bundesbrüdern wieder aufgenommen werden, die es schafften vier neue Mitglieder zu gewinnen.

Leider hatte Gothia Danzig immer wieder mit Mitgliederproblemen zu kämpfen. Diese Tatsache fand ihre Gründe in den Gegensätzen der damaligen Verbände, die Mensuren  und Ehrengerichte mit sich brachten und somit den Gewinn neuer Mitglieder massiv erschwerte. Aber auch die exponierte Lage Danzigs erschwerte die Bemühung um neue Bundesbrüder.

Im Zuge des Zwangs der Zusammenschlüsse von Burschenschaften durch die NSDAP ist die Burschenschaft Gothia Danzig im Jahr 1933 in Arminia Dresden übergegangen.

Auch während des 2. Weltkrieg hinweg blieben die ehemaligen Bundesbrüder der Gothia Danzig durch jährliche Treffen und Rundschreiben bis ins Jahr 1943 regelmäßig im Kontakt.

Alsatia Braunschweig

wurde im Wintersemester 1920 von Inaktiven Mitgliedern verschiedener ADB-Burschenschaften gegründet, die nach dem 1. Weltkrieg ihr Studium in Braunschweig fortsetzten.

Den Namen „Alsatia“ erhielt die Burschenschaft zur Erinnerung an das durch den Versailler Vertrag verloren gegangene Elsaß.

Nach einem Jahr hatte sich Alsatia in Braunschweig konsolidiert und in korporativen Kreisen etabliert.

Seit dem Sommersemester 1921 gehörte Alsatia Braunschweig dem örtlichen Waffenring an und legte besonderen Wert auf den Paukbetrieb, da Säbelpartien an der Tagesordnung waren.

Die zahlenmäßige Stärke der Aktivitas wechselte in den folgenden Jahren stark bis Ende 1933. Analog zu den anderen Mutterburschenschaften Arminia Dresden, Rhenania Dresden und Gothia Danzig musste sich auch Alsatia Braunschweig mit einer anderen Verbindung zusammenschließen. Dies geschah im Jahr 1933 mit den Burschenschaften Borussia Hannover und Rugia Darmstadt.

Nach dem zweiten Weltkrieg lebte diese Verbindung allerdings nicht mehr auf. Die verbliebenen Altherren der ehemaligen Alsatia Braunschweig entschieden  sich dann für die korporative Mitgliedschaft im  Altherrenverband (AHV) der Burschenschaft Arminia-Gothia und wurden damit vierte Mutterburschenschaft.

Rhenania Dresden

wurde im Sommersemester 1923 an der TH Dresden gegründet.

Im Zeitraum vom Wintersemester 1921/22 bis zum Wintersemester 1922/23 sind der Burschenschaft Arminia Dresden 27 neue Bundesbrüder beigetreten.

Aus diesem Grund konnte ein lang gehegter Wunsch in die Tat umgesetzt werden: die Gründung einer zweiten ADB Burschenschaft in Dresden.

Einige der neu eingetretenen Bundesbrüder bei Arminia Dresden gründeten somit Rhenania Dresden, die im Wintersemester 1923/24 ihren Betrieb aufnahm.

Im Sommersemester 1933 wurde Rhenania Dresden auf drängen der NSDAP in Arminia Dresden zurückgeführt.